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DER NEUE AN BORD INTERVIEW MIT WILHELM AUSTEN Er ist Norddeutscher, schon lange in Coburg, ist ruhig, überlegt und unauf- geregt und hat nach vielen Jahren als Stadtkämmerer der Vestestadt eine neue Herausforderung übernommen. Wilhelm Austen ist seit Anfang 2015 Ge- schäftsführer der SÜC und Vorstand des CEB. Wolfram Hegen hat sich mit ihm unterhalten. Herr Austen, bald ein Jahr stehen Sie nun als Steuermann auf der Brücke von SÜC und CEB. Wie gut kennen Sie mittlerweile Ihr Schiff und Ihre Mannschaft? Ich denke, gut. In den ersten Monaten habe ich mir Abteilung für Abteilung an- geschaut und mir einen Überblick über die Strukturen, die vielfältigen Aufgaben und das Umfeld von SÜC und CEB verschafft. Nach und nach lerne ich auch immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen. Offenbar habe ich eine „gute Truppe“ um mich herum, mit der sich die vielfältigen Herausforderungen sicher gut bewältigen lassen werden. Die Versorgung mit Strom, Gas und Wasser, die Entsorgung, aber auch Bäder und Busse, Sie haben eine große Verantwortung für die Menschen und die Unternehmen hier übernommen. Worin liegt Ihrer Meinung nach die größte Herausforderung? Das ist meines Erachtens die Energiewende. Die stellt nicht nur eine nationale Aufgabe dar, sondern ist auch eine große Aufgabe für die Kommunen und da- mit für die regionalen Energieversorger. Unsere Haushaltskunden ebenso wie unsere gewerblichen Kunden erwarten von uns eine sichere Energieversorgung. Weil aber immer mehr Strom aus Wind- und Sonnenenergie in unsere und in die vorgelagerten Übertragungsnetze fließt, und zwar mal mehr und mal weniger, müssen diese schwankenden Lasten ausgeglichen werden. In Abstimmung mit unseren Vorlieferanten müssen wir dafür sorgen, dass das Netz weder wegen Überlast kollabiert noch dass es zu Engpässen in der Energieversorgung kommt. Wie macht die SÜC das ganz konkret? Unsere Verteilnetze müssen für diese Herausforderung weiter optimiert und da- mit zukunftsfähig gemacht werden. Wir müssen das Netz noch weiter zu einem intelligenten Netz entwickeln, man spricht in diesem Zusammenhang von einem smart grid. Das bedeutet, Stromverbräuche, regionale Erzeuger und Speicher werden noch besser als bisher erfasst, so kann man die Lastenverteilung effi- zienter kontrollieren. Sie müssen sich das vorstellen wie beim Straßenverkehr: Wenn ich weiß, wann wo wie viele Fahrzeuge unterwegs sind, kann ich über ein Verkehrsleitsystem, Geschwindigkeitsanpassungen oder Ampelschaltungen den Verkehrsfluss besser steuern. So in etwa ist das auch bei uns. Und natür- Zuhören können, das ist eine der wichtigsten Eigenschaften des neuen SÜC- Geschäftsführers Wilhelm Austen im ersten Jahr seiner Tätigkeit: Als neuer Mann auf der Brücke des Energieversorgers und des Coburger Entsorgungs- und Baubetriebs CEB gibt es für den ehemaligen Stadtkämmerer viele neue Themen – Strom, Gas, Wasser, Abwasser, Busse, Aquaria, Müll. Dabei hilft ihm eine „gute Truppe“ um sich herum, wie er im Interview sagt. TEXT: WOLFRAM HEGEN FOTOS: ALEXANDER MRAZEK 12 AUSGABE 01 | 11.2015 INTERVIEW INTERVIEW

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