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Benkert. Je kürzer die Aufladezeiten sind, desto höher die Akzeptanz der „Stromer“. Im Sommer konnte der SÜC-Hauptabteilungsleiter für die Sparte Elektrizität die Installation zweier Ladestationen bei der HUK Coburg auf der Bertelsdorfer Höhe abschließen. Vier E-Autos können dort ans Stromnetz angeschlossen und „aufgetankt“ wer- den. Auf 22 Kilowatt beläuft sich der Anschlusswert von einer der neuen Ladestationen für jedes Fahrzeug. „Das ist elf Mal mehr als etwa ein handelsüblicher Fön aufweist, der zwei Kilowatt Leistung hat.“ Die Formel ist ganz einfach: Je mehr elektrische Leistung die Ladestation abgibt, desto schneller ist der Stromtank befüllt. „Viele Fahrer von E-Autos haben anfangs die gro- ße Angst, dass sie unterwegs liegenbleiben“, weiß Dietmar Benkert. „Daher hängen die Fahrer ihr Elektroauto täglich an die Steckdose – aber das ändert sich schnell.“ Zwei Dinge bremsen die Verbreitung von Elektroau- tos: die noch geringe Batteriekapazität und die geringe Anzahl von starken Ladestationen. Durchschnittlich 20 Kilowattstunden Energie haben die Stromspeicher in den meisten Elektroautos. „Solch ein Akkumulator ist an einer 22-kW-Ladestation in einer Stunde komplett geladen“, so Dietmar Benkert. Aber nicht alle Fahrzeuge können die- se Leistung abrufen. Ab Werk werden fast alle Elektroau- tos lediglich mit einem einfachen Ladesystem ausgerüs- tet. Das bedeutet über Stunden hinweg hängt der Wagen am Ladekabel. Für die Besitzer einer Garage oder eines Carports mit Stromanschluss ist das kein Problem. Nachts laden sich Batterien auf. Wer hingegen ein schnelllade­ fähiges E-Auto möchte und braucht, muss Aufpreise ebenso in Kauf nehmen wie ein höheres Fahrzeuggewicht, das wiederum an der Reichweite zehrt. Auch andere Verbraucher als der Antrieb mindern die Reichweite: Licht, Heizung, Lüftung, Klima und elektrisch versenkbare Schei- ben brauchen „Saft“. Die Tendenz geht aber zu höherer Ladeleistung. So wird es im neuen Parkdeck der SÜC an der Uferstraße eine Station mit 50 kW geben. „Das ist ein fast doppelt so ho- her Anschlusswert, wie der eines Einfamilienhauses. Dort ist die Fahrzeugbatterie in einer halben Stunde wieder voll“, stellt Dietmar Benkert zufrieden fest. Die Ingenieu- re arbeiten an Ladestationen von bis zu 300 kW Leistung. Die Supercharger-Schnellladestationen des US-amerikani- schen Elektroauto-Herstellers Tesla sind auf diesem Weg schon ein Stück weiter: Die schießen mit einer Leistung von 135 Kilowatt so viel Strom in die große Batterie, dass der Wagen nach nur 30 Minuten Ladezeit weitere 320 Kilometer zurücklegen kann. Das hat natürlich seinen Preis: Ab 65.000 Euro kostet der Tesla S-Typ. „Die Tankstellen werden ihr Angebot von Benzin und Diesel auch auf Strom ausweiten“, ist sich Dietmar Benkert sicher. Sobald die Masse der Fahrzeuge schnellladefähig ist, werden dort entsprechende Stationen installiert sein. SÜC-Hauptabteilungsleiter Dietmar Benkert an der neuen Ladestation für Elektro-Fahrzeuge in der Willy-Hussong- Straße auf der Bertelsdorfer Höhe. „DIE TENDENZ GEHT ZU HÖHERER LADELEISTUNG“ Dietmar Benkert, Coburg 6 AUSGABE 01 | 11.2015 7 ELEKTROMOBILITÄT ELEKTROMOBILITÄT

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