suec-+pol-Ausgabe-11-November-2021
CEB unterstützt Klimaschutzprojekte Jedes Jahr produzieren die Deutschen 250 bis 270 Kilogramm Abfall pro Kopf. 2020 kamen rund 11.505 Tonnen Entsorgungs- abfälle (Hausmüll und Sperrmüll) alleine im Stadtgebiet Coburg zusammen, dazu noch etwa 12.000 Tonnen Grüngut, Papier und Verpackungen. Ein Durchschnittswert wie Johannes Balk, Haupt- abteilungsleiter im Bereich Stadtreinigung beim CEB, resümiert, der aber gesenkt werden könnte. Umso wichtiger ist dem Cobur- ger Entsorgungs- und Baubetrieb CEB der Umweltschutz. Herr Balk, neben den Aufgaben in den Bereichen Abwasser, Stadtreinigung, Abfall, Straßen und Gewässer setzt sich der CEB auch für aktiven Umweltschutz in der Region ein. Seit 30 Jahren gibt es die Reinigungsaktion „Itz clean – it’s cool“, bei der Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich mithelfen, Müll an Flussufern zu sammeln. Wie lief die Aktion im Jubiläumsjahr? Über 70 Freiwillige waren beim Jubiläum der Reinigungsaktion dieses Jahr dabei. Die Itz von Seidmannsdorf bis nach Cortendorf, das Gebiet um die Sulz und auch Bereiche der Lauter wurden von Müll befreit. Dabei konnte überwiegend Kleinmüll wie Getränkefla- schen, Hundekotbeutel, Tabakschachteln oder Plastikgegenstände eingesammelt werden. Aber auch größere Gegenstände wie eine Kleintierbox, ein Fahrrad und ein Vogelhaus aus Holz wurden aus der Itz gefischt. Dieses Jahr war die Itzreinigung mit der „Dreck-weg-Woche“ gekoppelt, die der CEB bereits zum zweiten Mal auf Initiative von Stefan Sauerteig, dem Klimaschutzbeautragten der Stadt Coburg, umgesetzt hat. Schülerinnen und Schüler verschiede- ner Coburger Schulen haben fleißig an unterschiedlichen Orten Müll eingesammelt. Waren die Schulen leicht zu überzeugen? Die Beteiligung der Schulkinder war bereits im vergangenen Jahr so hoch, dass aus der ursprünglich geplanten Tagesaktion eine gan- ze „Dreck-weg-Woche“ wurde. In diesem Jahr waren es rund 850 Schülerinnen und Schüler, die mitgeholfen haben. Wir stellen den Kindern und Jugendlichen Handschuhe, Müllsäcke und Warnwes- ten zur Verfügung. Die teilnehmenden Schulen konnten sich inner- halb der Aktionswoche einzelne Tage aussuchen und im Rahmen des Sportunterrichts oder während des Wandertags mitmachen. Wir haben sie dabei unterstützt und die Gebiete eingeteilt. Die vollen Müllsäcke wurden im Wertstoffhof deponiert. So kamen in diesem Jahr rund 800 Kilo Müll zusammen, eine ordentliche Menge. Was wollen Sie mit den Aktionen bewirken? Klimaschutz geht uns alle an und ist im Alltagsgeschehen oft ein- fach umsetzbar. Die beteiligten Kinder wissen jetzt genau, dass es nicht in Ordnung ist, wenn sie ein weggeworfenes Papier auf dem Kinderspielplatz finden und liegenlassen. Wir wollen die Kinder und Jugendlichen sensibilisieren, weniger Müll wegzuschmeißen. Sie sol- len ein Gefühl dafür bekommen, wie viele Abfälle in unserer Natur liegen. Und wenn sich die Kinder dafür interessieren, dann färbt das auch auf das Verhalten der Eltern ab. Umweltschutz sollte ein Schul- fach werden, denn die Kinder haben immer mehr Fragen dazu. Der CEB ist in diesem Jahr sogar Partner eines internationa- len Hilfsprojekts, das die Säuberung eines Flussgebietes in der Ukraine unterstützt und ausschließlich durch privates Engage- ment umgesetzt wird. Wie kam es dazu? In 2021 veröffentlichte der ungarische Filmemacher Dimitry Lja- suk die Dokumentation „Im Namen der Theiß“. Er zeigte darin die Verschmutzung des Flusses Theis in einem Grenzgebiet zwischen Ungarn und der Ukraine durch eine örtliche Mülldeponie. Sándor- nak Nemeth, ein Coburger Bürger mit ungarischen Wurzeln, sah durch Zufall diesen Film über seine Heimat und bat uns spontan, alte Mülltonnen zu spenden, die dort gebraucht werden. Wir konn- ten 270 Tonnen abgeben, die teildefekt waren oder nicht mehr be- nötigt wurden. Über einen Facebook-Aufruf von Dimitry Ljasuk wurde eine international tätige Spedition gefunden, die die Tonnen tatsächlich kostenlos in Coburg abholte und ins Zielgebiet brach- te. Dimitry kam persönlich zur Abholung aus Ungarn zu uns, und wir zeigten ihm unseren Betrieb und erläuterten das deutsche Ab- fallwirtschaftssystem. Ziel des Projekts ist es, einen Wertstoffhof nach Coburger Vorbild in dem Gebiet an der Theis aufzubauen, Wir werden einen Spendenaufruf an Kollegen anderer Kommunen wei- tergeben und weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen. Was ist für Sie Klimaschutz? Für mich ist das Thema Abfall im Bereich Klima- und Ressourcen- schutz ganz wichtig. Man braucht dafür keine Alternative finden, son- dern einen Weg Abfall zu vermeiden. Abfallvermeidung ist eine wich- tige Verbesserung für die Natur. Deshalb unterstützt der CEB auch das „Repair Café“ in Coburg, weil es uns wichtig ist, dass Produkte nicht gleich weggeschmissen, sondern möglichst repariert werden. CEB UNTERSTÜTZT KLIMASCHUTZPROJEKTE 18 11 | 12.2021
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