Pluspolausgabe12_2022
„Der Trend geht zu leichteren E-Bikes mit etwa 15 Kilogramm. Die Motorleistung ist etwas geringer, die Räder sehen filigraner aus.“ Jonas Thiede, Category Leader Bike bei Wohlleben Sports E-MOBILITÄT AUF ZWEI RÄDERN E-Mobilität auf zwei Rädern E-Bikes erleben einen wahren Boom. Die Masse der verkauften Fahrräder in Deutschland hat einen unterstützenden Elektromo- tor. Als großes Sporthaus mit einer umfangreichen Zweirad-Ab- teilung bietet Wohlleben Sports in Dörfles-Esbach eine breite Palette von Fahrrädern – mit und ohne Unterstützung. Auch eine Ladestation für E-Bikes gibt es. Die Förderung von E-Mobilität als saubere Antriebsart zum Schutz der Umwelt verbindet Wohl- leben Sports und die SÜC. Ein Gespräch mit Jonas Thiede, bei Wohlleben Sports als Cate- gory Leader für Alles rund um das Fahrrad zuständig: Herr Thiede, die Verkaufszahlen von E-Bikes sind in der Vergan- genheit rasant gestiegen. Was sind die Gründe für diesen Boom? Jonas Thiede: Das E-Bike ist nicht mehr nur ein Fortbewegungsmit- tel. Inzwischen ist es zum Lifestyle-Produkt geworden. E-Bikes sind schick und in. Zumal die Vielfalt der Ausstattung jeden Wunsch und Anspruch berücksichtigt. Ob Stadt- oder Trekking-Bike, Rennrad oder Lastenfahrrad – mittlerweile ist das Angebot riesig. Bei Jugend- lichen und jungen Erwachsenen spielt der Coolness-Faktor von E- Mountainbikes eine Rolle. Der Trend geht hin zu leichteren E-Bikes, die etwa 15 Kilogramm schwer sind. Diese Zweiräder haben weniger Motor- und Akkuleistung, sind aber im Erscheinungsbild filigraner und leichter auf einen Fahrradträger zu heben. Auf der anderen Seite haben wir bei Wohlleben Sports auch schwere Reiseräder im Ange- bot. Diese Modelle haben zwei Akkus und eine enorme Reichweite. Viele Unternehmen unterstützen ihre Mitarbeiter beim Kauf von E- Bikes über Leasingangebote und stellen so ein Fahrrad als Dienst- rad zur Verfügung. Aus Kundengesprächen weiß ich, dass auch die SÜC ihren Mitarbeitern ein Jobrad anbietet. Besonders ältere Menschen erlangen mit einem E-Bike wieder mehr Mobilität und setzen sich nach Jahren wieder auf’s Fahrrad. Jonas Thiede: Das ist richtig. Fahrradfahren verlernt man nie. Aber einiges gibt es doch zu beachten, wenn man sich für den Kauf eines E-Bikes entscheidet. Deutlich zu spüren ist natürlich die Kraft des Motors. Die Unterstützung setzt je nach Wahl der Leistungsstu- fe sofort ein und sorgt für eine ordentliche Beschleunigung. Des- halb haben auch die verbauten Scheibenbremsen richtig Biss. Bei den Probefahrten weisen wir die Kunden deshalb genau ein. Das Bremsen will geübt sein, damit es nicht zu einem Sturz kommt. Durch das Gewicht der E-Bikes werden bergab auch schnell höhe- re Geschwindigkeiten erreicht. Etwas Training und Eingewöhnung an das E-Bike sind ratsam. Mit der Schaltung kann ich die Trittfrequenz wählen. Trotz des Mo- tors bei E-Bikes ist eine zügige Trittfrequenz ratsam. Das schont die Kniegelenke und beugt Überlastungen vor. Beim Thema Sicherheit spielt auch immer der Helm eine wichti- ge Rolle. Jonas Thiede: Fahrradhelme bieten wir unseren Kunden bei Wohlleben Sports immer mit an. Der Helm ist mittlerweile sehr stylisch geworden, er schützt vor Kopfverletzungen und ist unverzichtbar für die persönliche Sicherheit. Was muss ich beim Laden des Fahrrad-Akkus beachten? Das sind schließlich keine ganz günstigen Bauteile. Jonas Thiede: Das hat sich in den vergangenen Jahren vereinfacht. Bestimmte Ladezyklen wie früher müssen nicht mehr beachtet werden. Die Ladegeräte haben eine intelligente Steuerung. Viel wichtiger ist die regelmäßige Pflege des Rades. Viele Menschen trauen sich das nicht zu, dabei ist es einfach: Be- vor die Kette geölt wird, sollte man sie mit einem Lappen von altem Öl und Schmutz reinigen. Die Devise „viel hilft viel“ ist hier nicht angebracht. Überflüssiger Schmierstoff ist immer abzuwi- schen. Sonst zieht das nur Schmutz an und Für die Freizeit oder Fahrten zur Arbeit: E-Bikes haben in den letzten Jahren das Fahrrad wieder in den Vordergrund der Mobilität gerückt. Lange Lieferzeiten trüben den Radfahrspaß. es entsteht eine dicke „Pampe“. Die setzt der Kette massiv zu. Eine gepflegte Kette verschleißt nicht so schnell und läuft auch ruhiger. Auch der richtige Luftdruck spielt eine Rolle. Ist der Reifen zu weich, bilden sich schnell Risse. Und wenn man unbedacht über einen Stein oder eine Asphaltkante fährt, drohen Durchschläge und der Reifen ist platt. Zuviel Luft sollte es aber auch nicht sein. Dann nämlich ist der Komfort dahin. Der richtige Luftdruck steht auf der Reifenflanke. Nach wie vor ein leidiges Thema ist die Verfügbarkeit: Die Liefer- probleme der Vergangenheit dauern an. Gerade bei individuellen Wünschen kann es zu längeren Lieferfristen kommen. E-MOBILITÄT AUF ZWEI RÄDERN 12 | 07.2022 25 24 12 | 07.2022
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