Pluspolausgabe13_2022
ELEKTRISCHE STRASSENBAHN 13 | 12.2022 29 ten, Arbeiter und Schulkinder bedeutende Ermä- ßigung erhalten.“ Von Miller kalkulierte, dass je- der der damals 20.0000 „Bewohner Coburgs die Trambahn wenigsten 26-mal pro Jahr nutzt“. Das hätte 520.000 Fahrgäste und 52.000 Mark Ein- nahme bedeutet. Wobei von Miller nicht von einem nennenswerten Gewinn des ÖPNV ausging. Geld sollte der Stromverkauf verdienen. Wenige Jahre nach demAngebot von Oskar von Miller wurden die ersten Stromanschlüsse in Coburger Häu- sern installiert: 1903 begann die SÜC Kabel zu verle- gen, um die Menschen in der Stadt mit Elektrizität zu versorgen und die Straßen elektrisch zu beleuchten. Ob und wie lange über den Bau des Elektrizitätswerks und der Straßenbahn verhandelt wurde, ist offen. Im Staats- und Stadtarchiv finden sich dazu keine Unter- lagen. Eine Lizenz für eine Straßenbahn hatten weder Oskar von Miller noch die AEG. Nach einem Bericht der Coburger Zeitung vom 16. Juli 1899 besaß die Firma Halske & Schuckert aus Berlin eine Lizenz, erteilt vom Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha. „Das Projekt ist für die Stadt außerordentlich günstig, und ermöglicht es ihr deshalb unter allen Umständen, ein großes und gediegenes Elektrizitätswerk zu bauen.“ Oscar von Miller
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