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Das Stahlmaß zeigt genau, wo noch etwas von dem Werk- stück abgefeilt werden muss. ENERGIE mix ZEHN JAHRE SÜCENTER AN DER BAMBERGER STRASSE Das SÜCenter in der Bamberger Straße ist seit nun zehn Jahren in Betrieb. Am 27. September 2006 wurde das Verwaltungsgebäude des Coburger Versorgungs unternehmens nach einer Bauzeit von zwei Jahren offiziell eingeweiht. Der rund 14 Millionen Euro teure moderne Bau bietet besonders nachts ein optisches Erlebnis: 5.250 LED-Lampen erzeugen rotes, blaues, grünes und weißes Licht. Damit kann der 100 Meter lange und 18 Meter hohe Bau in allen Farben des Regenbogens illuminiert werden und mit den einzeln gesteuerten Lampen sind Bewegungseffekte möglich. Das Produkt „Strom” sollte sichtbar werden. Das war das Motiv für die aufwändige Illumination. Dabei kostet die Beleuchtung nicht einmal einen Euro. „Pro Stunde fallen für die Beleuchtung der kompletten Fassade etwa 60 Cent an”, so SÜC-Vertriebs- leiter Ferenc Bátyi. Beheizt wird der Komplex mit Fernwärme aus dem Müll- heizkraftwerk in Coburg-Neuses, zur Kühlung durchströmt Wasser die Decken und sorgt für ein angenehmes Klima. Vor dem Neubau des Bürogebäudes waren die Arbeitsplätze der SÜC-Mitarbeiter auf fünf Häuser über das weitläufige Werksgelände verteilt. Mitunter waren diese mehr als 100 Jahre alt. Absenkungen des Unter-grundes hatten Risse in Wänden und Decken verursacht. Die Vertriebsabteilung etwa arbeitete in einem ehemaligen Pferdestall, der zu Büros umgebaut worden war. GUT GERÜSTET MIT POMPFE UND MORGENSTERN Was haben Lang- und Kurzpompfen mit einem Teamtag zu tun? Mit diesen gepolsterten Keulen kämpften wir, die neuen und alten Auszubildenden und Ausbilder der SÜC und des CEB bei den Kennenlerntagen in Haidenaab um Punkte und Tore. Wie jedes Jahr hatten die Auszubildenden und Ausbilder die Gelegenheit sich drei Tage lang gegen- seitig näher kennenzulernen. Teamspiele und gemein- sames Kochen standen auf dem Programm. Trotz einer zunächst chaotischen Arbeitsteilung fanden Burger und Pizza die Zustimmung aller und manche klagten über einen zu vollen Bauch. Bei den Teamspielen hoben wir uns gegenseitig über ein Seil, ließen uns beim „Trust Fall” fallen oder kämpften mit gepolsterten „Waffen” gegeneinander. Vor allem die Sportart „Jugger” sorgte für große Neu- gier und Skepsis. Erst eifriges googeln brachte umfassende Erkenntnisse über diesen Sport und den Eigenbau der dafür benötigten „Waffen”. Das Mannschaftsspiel mit dem seltsamen Namen „Jugger“ wurde 1989 für den Spielfilm „Die Jugger – Kampf der Besten” erfunden und erinnert an Gladiatorenkämpfe. Als Spielball kam, in Anlehnung an den Film, ein künstlicher Hundeschädel – der „Jugg” – zum Einsatz. Nur ein Feldspieler darf den „Jugg”, in unserem Fall einen Stoffball, aufnehmen und ein Tor erzielen, die anderen schirmen ihn mit ihren Waffen ab, den sogenannten Pompfen, Morgensternen und Q-Tips. Der Kampf um den „Schädel” begeisterte uns so sehr, dass einige Spiele auch noch am Abend ausgetragen wurden. Teamtrainer Siegfried Simon, den wir nur Siggi nannten, lobte den Zusammenhalt der sehr großen Gruppe mit immerhin 31 Personen. Am letzten Tag nahmen wir noch an einer Stadtführung durch Bayreuth teil und kehrten danach in eine Gaststätte ein. Bei der abschlie- ßenden Feedbackrunde gab es viel positive Resonanz. 18 19 AUSGABE 03 | 11.2016 PORTRAIT Mit 15 hat er eine Lehre als Maschinenschlosser – wie es damals hieß – bei der Coburger Firma begonnen. „Heute ist die richtige Bezeichnung ‚Industriemechaniker’.” Nach der Ausbildung sollte der junge Mann damals im Schleifkopfbau arbeiten und hatte sich auf diese Abteilung schon gefreut. Aber am letzten Tag der Lehre kam die Order, dass die jungen Gesellen alle in der Ferti- gung ihren Mann stehen müssten und Klaus Damaschke stellte zunächst Zahnräder her. „Hinterher hat sich das als Glücksfall für meinen weiteren beruflichen Werdegang erwiesen.” Es folgten Einsätze im Werkzeugbau, in der Fräserei und der Hauptmontage. Im Vergleich zur eigenen Berufsausbildung vor vier Jahrzehnten seien die Inhalte heute vielfältiger. „Computer und EDV gab es seinerzeit noch nicht”, weiß Klaus Damaschke noch genau. Zwar ist der Messschieber mit einer Genauigkeit von einem Zehntel Millimeter nach wie vor in der Waldrich-Lehrwerkstatt allgegenwärtig, „aber die digitale Messuhr, auch mit Anschluss an den Computer, hat sich in den vergangenen Jahren stark verbreitet”. Das Tabellenbuch, „die Bibel der Metallver- arbeiter”, gibt es ebenfalls immer noch. Dass Kinder und Jugendliche heute mit dem Computer und Smartphone aufwachsen, ist für den Ausbilder gut und weniger gut zugleich. „Das Verständnis für die EDV ist bei den jungen Leuten ausnahmslos gegeben.” Hingegen haben nach seinen Erfahrungen die Fingerfertigkeit und das Gefühl für handwerk- liche, praktische Dinge nach- gelassen. „Bei den Einstellungs- gesprächen fragen wir selbst- verständlich nach handwerk- lichen Grundkenntnissen. Wenn die Eltern etwa einen Bauernhof betreiben, dann merkst du das gleich!” Ein kleiner Fluch der technischen Entwicklung sind ab und zu die allgegenwärti- gen mobilen Telefone: „Die sind heute schon fast wie ein eigener Körperteil. Während der Arbeit dulden wir das aber nicht”, stellt der Ausbildungsleiter kategorisch fest. Kurzmit- teilungen wie SMS und Twitter haben das Textverständnis „und oft auch die Rechtschreibung der jungen Leute” ins Hintertreffen geraten lassen. Selbstverständlich nehmen auch Umgangsformen und Verhalten einen Anteil in der Berufsausbildung ein. „Ein ‚guten Morgen’ gehört einfach dazu und auch eine dem Anlass angemessene Kleidung. Da geben meine Kollegen und ich schon Hinweise.” In den technisch-gewerblichen Berufen steigt der Anteil der Frauen kontinuierlich. Ganz selbstverständlich stehen junge Frauen neben ihren männlichen Kollegen an der Werkbank und bearbeiten ein gleiches Werkstück. „Der Umgangston ist auch deshalb weniger direkt geworden”, lächelt Klaus Damaschke diplomatisch. Das Fazit des Ausbildungsleiters nach den vielen Jahren ist insgesamt positiv: „Man darf über die Jugendlichen nicht schimpfen”, ist sich Klaus Damaschke sicher. „Die gehen alle ihren Weg!” ENERGIE-MIX
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