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DAS DUBIOSE GESCHÄFT AM TELEFON UND AN DER HAUSTÜRE „Guten Tag! Sie sind ja unser Gaskunde und haben den Tarif gewechselt. Wir brauchen dazu noch Ihre Zähler- nummer für den Bonus!“ Der Herr am gibt sich freund- lich, tritt aber sehr bestimmt auf. Oft beginnen so die Anrufe von wenig seriösen Geschäftemachern. Immer wieder wird mit zweifelhaften Methoden versucht, einen Vertrag für die Energieversorgung abzuschlie- ßen. Drückerkolonnen werben an der Haustüre und auf der Straße um neue Kunden. Verbraucherschutzorgani­ sationen und die Versorgungsunternehmen der Region warnen vor solchen Geschäften, denn die versproche- nen Rabatte und „supergünstigen Tarife“ lösen sich schnell in Luft auf. Bei derartigen Verträgen steht jedem Verbraucher ein zweiwöchiges Kündigungsrecht zu. Die SÜC Coburg macht grundsätzlich keine Haustür­ geschäfte und versucht auch nicht am Telefon Verträge zu schließen. Jeder SÜC-Mitarbeiter kann sich als sol- cher ausweisen – ohne Ausnahme! Darüberhinaus gilt für die SÜC uneingeschränkt das Prinzip der Kundennähe: Alle Fragen zur Strom-, Gas- und Wasser­ versorgung können im persönlichen Gespräch im SÜCenter an der Bamberger Straße oder im SÜC InfoCenter am Theaterplatz 2 in Coburg erörtert werden. Auf Ihren besonderen Wunsch hin kommen wir auch zu Ihnen nach Hause. Auch die Politik will gegen unseriöse Energieanbieter vorgehen. ImAuftrag der Bundesregierung soll ein soge- nannter „Marktwächter Energie“ des Bundesverbandes der Verbraucherzentrale systematisch nach Betrügerei und Fehlentwicklungen fahnden, heißt es in einem Bericht des Bundesverbandes der Energie- und Wasser­ wirtschaft e.V., Berlin (BDEW) vom Frühjahr. Der Ver- band hält diesen „Marktwächter“ zwar für überflüssig, weil der Energiemarkt transparent sei und intensiv überwacht werde. Hingegen hält sich bei den Ver- braucherschützern die Ansicht, den Behörden gelinge es nicht, die Verbraucher vor Abzocke zu schützen. ENERGIEFORUM – TANKSTELLE AUF DEM DACH Daniel Arbeiter vor dem Stromspeicher im Keller seines Hauses: Die Batterien lädt die Photovoltaikanlage auf dem Dach, nachts fließt der Strom in das E-Auto. Die Solarzellen auf dem Dach des Rödentaler Hauses von Daniel Arbeiter speisen einen Batterieblock im Keller. Damit wird das Haus versorgt, in erster Linie aber das E-Auto auf- geladen. E-LADESÄULEN BALD KOSTENPFLICHTIG Seit Oktober 2015 installiert und betreibt die SÜC-Lade- stationen für die Fahrer von Fahrzeugen mit Elektroantrieb in ihrem Stromversorgungsgebiet. Zwischen Heldburg und Mitwitz stehen inzwischen zwanzig öffentliche Ladepunkte der SÜC zur Verfügung. Damit ist die Elektromobilität in der Region und die Vermeidung von Abgasen ein gutes Stück voran gebracht worden. Die Anfangsphase des kostenlosen Stromtankens ist nun abgeschlossen. Ab 1. Juli 2017 wird dieser Service kosten- pflichtig. 24 25 AUSGABE 04 | 05.2017 ENERGIE-MIX ENERGIE-MIX Daniel Arbeiter in Rödental produziert den Treibstoff für sein kleines E-Mobil und das Elektroauto der Freundin selbst. Das Paar erzeugt mit Photovoltaikmodulen auf dem Dach Strom. Das an sich ist nichts Außergewöhnliches, aber im Keller des Hauses steht seit wenigen Wochen ein Satz von drei Lithium-Stromspeichern, den die eigene Solar- anlage tagsüber auflädt, woraus wiederum die beiden Elektrofahrzeuge mit Energie versorgt werden. Dieses direkte und zugleich CO 2 -neutrale Verfahren war dem Energieforum Coburg den dritten Preis beim letzt- jährigen Wettbewerb wert: Eine Prämie von 3.000 Euro, die im vergangenen Dezember ausgeschüttet wurde. Im Keller des Wohnhauses in Rödental zeugt nur ein flacher, deckenhoher weißer Schrank von den Batterien. „Sonnen“ ist dort zu lesen, darüber leuchtet matt ein Ring. Das Herzstück der Anlage ist ein Hybridwechselrichter. Dieser speichert den nicht sofort im Haus verbrauchten Strom in den Batterien oder speist ihn ins Stromnetz zurück. Seit März 2013 ist Daniel Arbeiter mit einem Renault Twizzy zwischen seinem Haus und der Arbeitsstelle elektrisch unterwegs. „Das waren bislang rund 30.000 Kilometer. Im Vergleich mit einem Diesel-Fahrzeug mit sechs Litern Verbrauch auf 100 Kilometern waren dies 1.680 Liter nicht verbrannten Diesels und damit 4.432 Kilogramm nicht erzeugtes Kohlendioxid.“ Das Energieforum Coburg unterstützt innovative Projekte, die klimaschädliches CO 2 vermeiden. Mitglieder sind unter anderem die Hochschule Coburg, die Städte und Stadtwerke von Coburg und Neustadt sowie Umwelt- verbände. Das Preisgeld von 15.000 bis 18.000 Euro jähr- lich stammt aus dem Erlös von Photovoltaikanlagen, dem etwas höheren Entgelt für Ökostrom sowie aus Zu- schüssen der SÜC und von den Stadtwerken Neustadt. Das Energieforum Coburg versteht sich als mehrjähriges, nachhaltiges Projekt. Weiter bedachte das Energieforum Oliver Knobloch. Er hat einen Altbau zu einem CO 2 -neutralen Effizienzhaus saniert; Planer Marvin Witter ersann ein barrierefreies und ener- getisch effizientes Mehrfamilienhaus.

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