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ENERGIE-MIX PORTRAIT ENERGIE mix Weitl weiß, dass er seine Schützlinge fordert, aber nicht überfordert. Halbe Sachen gibt es nicht. „Um auf natio- naler Ebene erfolgreich zu sein, müsste sechsmal in der Woche trainiert werden. Davon sind wir mit dreimal weit entfernt. Zumal wir keine Halle mit feststehenden Geräten und keine Schnitzelgrube haben.“ Zehn Regeln für das Training und den Wettkampf gibt es in der Leistungsriege des TVK. So sind Smartphones während des Trainings nicht zugelassen. Wer trotzdem online ist, bekommt das Mobiltelefon bis zum nächs- ten Training entzogen. „Diese Regel haben alle, auch die Eltern, akzeptiert und unterschrieben. Aber es war noch nie nötig!“. Selbstverständlich, so Ernst Weitl, gibt es Ausnahmen. Etwa, wenn ein Turnelement nach langem Training endlich klappt und die Mädels ein Video stolz davon zu Hause zeigen wollen. Die raue aber herzliche Art kommt an. Erst im vergange- nen Jahr gab es für Ernst Weitl eine riesige Überraschung von früheren Turnerinnen und Weggefährten, als er von seiner Frau unter einem Vorwand in eine Gaststätte gelotst worden war. Das angebliche Treffen mit einem befreundeten Ehepaar entpuppte sich als große Feier zum 80. Wiegenfest. „Da waren Turnerinnen dabei, die ich vor 30 Jahren trainiert und seither nie mehr gesehen habe und die heute ganz woanders wohnen“, freut er sich noch immer. Sport bestimmt das Leben des drahtigen Mannes. Fußball war es in der Jugendzeit und „mehr nebenbei“ turnte Ernst Weitl. Das Ringen war damals die erste sportliche Heimat, aber das gab Weitl bald wieder auf, um sich im Gewichtheben zu versuchen. Nicht ohne Erfolg: 1958 krönte er seine Gewichtheber-Karriere mit dem deutschen Meistertitel. In diesem Jahr war Ernst Weitl schon zwei Jahre beim Bundesgrenzschutz in Coburg. Dem BGS hatte der gebürtige Niederbayer seinerzeit den Vorzug vor dem Wehrdienst gegeben. Nach vier Jahren zog es ihn in die Versicherungsbranche. „Der Drill war nichts für mich.“ Die damalige Ehefrau brachte Ernst Weitl Anfang der 1960er-Jahre als Übungsleiter zum TVK, „mit dem ich seither auch verheiratet bin“. Allerdings begann diese Verbindung zäh, denn eine Turnerin stürzte bei einer Übung vom Barren und Ernst Weitl konnte nicht eingrei- fen. Er dachte daran, die Sache hinzuschmeißen, ent- schloss sich aber, in Frankfurt den Übungsleiterschein zu absolvieren. An die ausgeloste Turnkür zum Abschluss der Ausbildung erinnert er sich noch heute, schließlich zogen er und der Mitabsolvent („wir waren die einzigen Männer des Lehrgangs, neben 24 Frauen“) den Schwebebalken, was absolut kein Gerät ist, an dem Männer turnen. Nach der erfolgreichen Prüfung präsentierten die beiden eine umjubelte Duettkür auf dem Balken. Neben dem Leben als Übungsleiter und Turnwettkampf- Organisator findet Ernst Weitl seit vielen Jahren tat- sächlich noch Zeit, selbst intensiv Sport zu treiben. Nach einem Buch von Leichtathlet Thomas Wessinghage begann Weitl mit dem Training, um mit 49 Jahren beim Berlin-Marathon nach 3 Stunden und 24 Minuten über die Ziellinie zu laufen. Auch den Carl-Escher-Weg ist er schon an einem Tag gegangen, exakt am 29. Juni 1986, als in Mexico das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft zwi- schen Argentinien und Deutschland ausgetragen wurde. Immerhin zog sich dieser Rundwanderweg damals 75 Kilometer durch den Landkreis Coburg und an der ehema- ligen Zonengrenze entlang. Auch auf dem Mountainbike fühlt sich Ernst Weitl wohl. Die Zeit für ein Gespräch mit dem Turnfachwart ist schnell vorbei. „Noch was essen und dann wieder in die Sporthalle.“ In den Osterferien haben einige Turnerinnen ein Sondertraining mit Ernst Weitl vereinbart – eventuell inklusive blauer Flecken. AKTION DES CEB AUF DER LAUTERER HÖHE Erstmals beteiligt sich Coburg an der Müll-Sammelaktion „Let's Clean Up Europe” Am Samstag, 21. April, fand auf der Lauterer Höhe eine Reinigung im Rahmen der europaweiten Sammelaktion „Let's Clean Up Europe“ statt. Die Veranstaltung wur- de organisiert vom Coburger Entsorgungs- und Baubetrieb (CEB). Daran teilgenommen haben zwei Schulklassen der Rückertschule und Coburger Bürger. 67 Personen klaubten mit Handschuhen und Spießern bewaffnet Unrat auf und verstauten ihn. Knapp drei Kubikmeter Abfall kamso in die Säcke – darunter einKanister mit 15 Litern Altöl, ein Lkw-Reifen sowie ein Richtfestbaum. Die Firmen Frischecenter Wagner, Sagasser und der Bayernfanclub Red Residenz Coburg 01 unterstützten die Aktion. Als kleines Dankeschön gab es im Anschluss für alle Teilnehmer Bratwürste und Getränke. Die SÜC Bus und Aquaria GmbH stellte einen Bus für den Personentransport sowie Freibad- und HSC-Eintrittskarten für eine Tombola im Rahmen der Veranstaltung zur Verfügung. ERDGAS IM NEUBAU Mit der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2016 wurde der maximale Jahres-Primärenergieverbrauch für Neubauten im Vergleich zur EnEV 2014 um wei- tere 25 Prozent gesenkt. „Um Erdgas im Neubau als Heizenergie zu realisieren und dabei die Werte der EnEV 2016 einzuhalten, waren bislang neben hoch- effizienter Erdgas-Brennwerttechnik in Kombination mit solarer Warmwasserbereitung noch weitere bau- liche Extras, wie beispielsweise doppelte Dämmung der Heizungsleitungen, nötig“, so Jürgen Schorr, Abteilungsleiter Planung/Netzmanagement von der SÜC. „Wird jedoch zusätzlich eine Fußbodenheizung mit niedrigen Vorlauftemperaturen im gesamten Gebäude (auch Erdgeschoss) eingesetzt, so können die weiteren baulichen Extras entfallen. Somit wird das Einhalten der EnEV 2016 mit Erdgas noch leichter.“ Dabei unterstützt die SÜC Bauherren im Neubau mit einem interessanten Förderprogramm für Erdgas und Solar. Dieses Förderprogramm gilt übrigens auch für die Umstellung der Heizungsanlage auf Erdgas von einer anderen Energieart. Für den Einbau von höchst­ effizienten, erdgasbetriebenen Wärmepumpen und Brennstoffzellen gibt es zudem noch weitere attraktive staatliche Förderprogramme. Erdgas ist nach wie vor der mit Abstand wichtigste Energieträger für die Wohnungswärme in Deutschland. Fast jede zweite Wohnung wird bundesweit damit auf angenehme Temperaturen gebracht. Im Gasnetzgebiet der SÜC liegt dieser Wert sogar bei über 80 Prozent. Im Gebäudebestand und bei der Sanierung ist Erdgas die zurzeit beliebteste Heizenergie. Teilnehmer der Müll-Sammelaktion, Foto Wolfgang Weiß Bild links: Vor dem eigentlichen Turntraining heißt es dehnen, dehnen, dehnen. Bild oben: Die Arme müssen gestreckt sein. 18 19 AUSGABE 06 | 06.2018

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