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Seit dem Jahreswechsel 2017/2018 ist Jürgen Zimmerlein Leiter der SÜC-Hauptabteilung Gas/Wasser/Vermessung. Er hat Berthold Lendner abgelöst, der nach 40 Jahren in den Ruhestand gegangen ist. Die Nachfolge setzt ein Zeichen für Kontinuität bei dem Coburger Versorgungs- unternehmen: Jürgen Zimmerlein ist schon seit vielen Jahren bei den Städtischen Werken tätig und kennt sowohl die Bereiche Planung, Bau und Betrieb des Erdgas- und Wasserleitungsnetzes der SÜC als auch die Trinkwasser­ gewinnung und Aufbereitung aus seiner bisherigen Abteilungsleitertätigkeit. Über 60.000 Menschen in Stadt und Landkreis Coburg werden von der SÜC mit Trinkwasser und Erdgas versorgt. Das Licht der Welt erblickte Jürgen Zimmerlein 1966 in Neuses am Brand, das heute zur Gemeinde Sonnefeld gehört. Nach Schule und Bundeswehr absolvierte er an der Fachhochschule Coburg ein Studium in Maschinenbau mit dem Schwerpunkt Umwelttechnik. Während des Studiums gab es im Rahmen eines Praktikums bei der Kulmbacher Firma Wabag erste Berührungspunkte mit Themen der Wasseraufbereitung. 1991 erfolgte die Anstellung bei der SÜC. Hier lag von Anfang an ein Aufgabenschwerpunkt in der Sanierung von Gas- und Wasserleitungen. Immerhin liegt der Ursprung der zentralen Trinkwasserversorgung der Stadt Coburg im Jahr 1890. Aus dieser Zeit sind auch noch einige Rohrleitungen in Betrieb. „Das sind nicht unbedingt die Schlechtesten – aber sobald sich Störungs­ schwerpunkte abzeichnen, darf man mit der Erneuerung nicht allzu lange warten, egal wie alt die Rohre sind.“ In Abstimmung mit den Straßenbauern und anderen Die Sanierung von Tiefbrunnen wird die SÜC-Trink- wassersparte auch in den nächsten Jahren beschäftigen. „KOMPETENZ IM EIGENEN HAUS ZU HALTEN, HAT SICH BEWÄHRT“ QUALITÄT FÜR DIE ZUKUNFT JÜRGEN ZIMMERLEIN, DER NEUE SÜC-HAUPT- ABTEILUNGSLEITER GAS/WASSER/VERMESSUNG Leitungsträgern werden die Gas- und Wasserleitungen in solchen Fällen aus- getauscht. Außerdem ist das Gas- und Wasserrohrnetz seit 1991 von rund 400 auf fast 700 Kilometer ange- wachsen. Das liegt vor allem an einigen Gemeinden aus dem Landkreis, die der SÜC seitdem die Trinkwasserversorgung ihres Gemeindegebietes anvertrauten. Aber auch die Erschließung von einigen neuen Gebieten mit Erdgas spielt dabei eine wichtige Rolle. Während Tiefbaufirmen im Auftrag der SÜC Rohrgräben ausheben, erledigen die Mitarbeiter aus dem Gas-Wasser- bereich der SÜC die Planungsleistungen und rund die Hälfte der Montagearbeiten in Eigenregie. „Hier Kompetenz im eige- nen Haus zu halten, hat sich bewährt“, ist der zweifache Familienvater über- zeugt. „Das ist besonders bei dem aktuellen und sich künftig weiter ver- schärfenden Fachkräftemangel von Vorteil.“ Überhaupt sieht er qualifizierte und engagierte Mitarbeiter als wich- tigste Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten. Seit einigen Jahren gehört auch die Vermessung und Planerstellung aller SÜC-eigenen Leitungen zur Hauptabtei- lung. „Exakte Pläne, wo genau die Versorgungsleitungen verlaufen, spie- len nicht nur bei Bauarbeiten eine große Rolle“, so Zimmerlein. „Die Tiefbaufirmen und Planungsbüros müssen wissen, wo was im Untergrund verlegt ist.“ Mit der Einführung eines Geographischen Infor­ mationssystems ist die Digitalisierung hier schon längst eingezogen. Die Um- stellung vom jetzigen Gauß-Krüger- Koordinatensystem auf das weltweit gültige UTM ist in diesem Bereich sicherlich die größte Herausforderung in den nächsten Monaten. In der Trinkwasserversorgung setzen Jürgen Zimmerlein und sein Team weiter auf vorbeugenden Grundwasser- schutz. Seit vielen Jahren kauft die SÜC Flächen in ihren Wassergewinnungsgebieten oder schließt mit Landwirten Vereinbarungen zur grundwasserschonenden Bewirtschaftung. „So sind die Nitratwerte im Grundwasser relativ niedrig, eine aufwändige technische Reinigung des Wassers entfällt und die Preise bleiben moderat.“ Weitere Aufgabenschwerpunkte werden im Trinkwasser­ bereich in den nächsten Jahren die Sanierung von Trink­ wasserbehältern und von weiteren Tiefbrunnen sein, um die Versorgung mit dem wichtigsten Lebensmittel langfristig sicherzustellen. Das Erdgas und das dazugehörige Netz ist nach seiner Überzeugung ein wichtiger Baustein zur Lösung der aktuellen Energie- und Klimafragen. Nicht nur für die Wohnungswärme und zur Stromerzeugung sondern auch beim Thema Mobilität sieht der Diplomingenieur klare Vorteile für diese Energieform. Mit „Power-to-Gas“-Anlagen lässt sich in Zukunft außerdem überschüssiger regenerati- ver Strom nach der Umwandlung in Wasserstoff wunderbar im Gasleitungsnetz speichern. „Hier prüfen wir aktuell, ob eine Investition in diese Technologie für uns sinnvoll ist.“ Der neue Hauptabteilungsleiter vertritt die SÜC in mehreren Ausschüssen des Verbandes der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW) und leitet die Wasserwerks- nachbarschaft im Landkreis Coburg. In seiner Freizeit spielt er mit Begeisterung Posaune, unter anderem in der Hausband des Unternehmens: der „SÜC-Werkskapelle“. 26 27 AUSGABE 06 | 06.2018 ENERGIE-MIX ENERGIE-MIX

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