suec-kundenmagazin-pluspol-ausgabe-07-2018-web

PORTRAIT „WIR SIND EINE STALL- GEMEINSCHAFT VON 16 MÄDELS, DIE DAS ALLES STEMMEN.“ etwas Geld.“ In der Regel fahren die meisten erleichtert und mit einem guten Gewissen davon – aus dem Auge aus dem Sinn. Patenschaften für die Pferde gibt es leider nicht viele. Futter und Wasser für neun Pferde herbeischaffen, den täglich anfallenden großen Haufen Mist beseitigen und zu einem Landwirt fahren, Tierarzt und Hufschmied organisie- ren, die Behandlung durch die Osteopathin und Akupunktur, den Stall endlich renovieren, den Auslauf befestigen, Wasser holen, Zäune instand halten und täglich die Pferde versor- gen – allein kann das niemand bewältigen. „Wir sind eine Stallgemeinschaft von 16 Mädels, die das alles stemmen.“ Zusammen haben sie das Freigelände hinter dem Stall aus- gebaut, damit die Tiere bei Regen nicht im Schlamm ste- hen. „Wir sind wie eine große Familie. Unternehmen auch zusammen was und unterstützen uns gegenseitig.“ Auch die Familie und Bekannte packen mit an, aber das Gros der Arbeiten „wird durch Frauenpower erledigt“. Die Finanzierung des Gnadenhofes ist eine ständige Sorge, die Nina Hopf umtreibt. Große Tiere verursachen entspre- chende Kosten. Alle zwei Monate kommt der Hufschmied, einerlei ob die Pferde beschlagen sind oder nicht. Da ste- hen ohne weiteres pro Pferd zwischen 80 und 150 Euro auf der Rechnung. Tierarzt, Medikamente, Baumaterial, Spritkosten, Futter und vieles andere mehr zehren das monatliche Einkommen auf. Dazu kommen noch die Versicherungen für jedes Tier. Aber auch für die Mädels der Stallgemeinschaft ist eine Haftpflichtversicherung not- wendig. Ein beträchtlicher Betrag sind die Stromkosten. Die nächste Zukunft sieht Nina Hopf mit wenig Optimismus: „Der kommende Winter wird eine Katastrophe“, zeigt sich die junge Frau überzeugt. Durch den warmen und tro- ckenen Sommer sind die sonst grünen Weiden zu stau- bigen und vegetationslosen Flächen geworden. „Wir mussten den ganzen Sommer über Heu füttern. Damit ist das Winterfutter verbraucht und die Preise dafür werden immens steigen.“ Immer wieder spenden zwar einschlägige Unternehmen Wurmkuren, Kräuter und Futter, mal fährt ein Bekannter mit Traktor und Anhänger eine Fuhre Hackschnitzel zum Reitplatz oder übernimmt Arbeiten. Zum langfristigen Bestand brauche es einen höheren Bekanntheitsgrad und mehr Förderer. Irgendwie aber kommt der Itzgrundhof jeden Monat über die Runden. „Ich gebe halt den letzten Cent für meine Pferde.“ „Warum machst Du das? Warum opferst Du fast jede Freizeit und viel Geld?“ Diese Fragen, meist erstaunt und ungläubig gestellt, hört Nina Hopf oft. Es sei die Tierliebe, beschreibt sie ihre Motivation. Schon als Kind habe sie überfahrene Frösche und Kröten zum Tierarzt gebracht, in dem kindlichen Glauben, der Veterinär könne die Amphibien noch heilen. „Die Tiere geben viele der emp- fangenen Zuwendungen zurück – das gibt die Kraft, um immer wieder weiter zu machen.“ GASTLICHKEIT SEIT 124 JAHREN LANDGASTHOF MORGENTHUM 17 16 AUSGABE 07 | 11.2018 Kontakt und Info Itzgrundhof | www.facebook.com/itzgrundhof E-Mail: itzgrundhof@web.de | Telefon 015202304967 AUFGETISCHT

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