suec-kundenmagazin-pluspol-ausgabe-07-2018-web
D as Wappen zeigt ein goldenes M vor dem Frankenrechen. Drei silberne Spitzen zeigen nach oben und stilisieren den Rechen. Der Rechen steht für die Ganzheitlichkeit von Himmel und Erde. Die drei nach oben, zum Himmel, gerichteten Spitzen stellen die Dreifaltigkeit Gottes dar, die vier nach unten, zur Erde, gerichteten Enden die vier Himmelsrichtungen. Das Wappen des Gasthofes Morgenthum mit dem in der Region allgegenwärtigen Frankenrechen zeigt trefflich, was den Gast in der Lauterbergstraße in Dörfles-Esbach erwartet: eine bodenständige, ehrliche und fränkisch-tra- ditionsbewusste Küche. Das entspringt keiner ausgeklügel- ten Marketingstrategie, sondern einer langen Geschichte. Seit 124 Jahren besitzt der Landgasthof ein Schankrecht. Von Anbeginn an, also seit 1894, bewirtschaftet die Familie den Gasthof. In den mehr als 100 Jahren gehörte zu der Gastwirtschaft stets ein landwirtschaftlicher Betrieb dazu. „Das war bis 2008 so“, erzählt Andrea Stübler, die „den Morgenthum“ seit zehn Jahren betreibt. Sie stellt nun die vierte Generation der Gastwirtsfamilie. Fränkische Kartoffelklöße und Braten – damit lockte be- reits die Großmutter von Andrea Stübler die Gäste in die Gaststätte und den Biergarten. Daran hat sich nichts geändert. Sauerbraten, Rinderrouladen, ein knuspriges Schweineschäufele oder eine Gänsebrust sind auf der Sonntags-Speisekarte stets zu finden. Dazu gibt es, eine weitere Selbstverständlichkeit zwischen Rennsteig und Main, Klöße. Keine Knödel, „sondern Esbacher Klöße“, grinst Andrea Stübler. Auf den ersten Blick und nach dem ersten Bissen mögen die Klöß’ in der Region alle gleich sein, „aber jeder macht sie etwas anders“, weiß Andrea Stübler. Selbst die hohen Temperaturen im vergangenen heißen und ausdau- ernden Sommer haben dem Absatz von Braten und Klö- ßen zur Mittagszeit am Sonntag nichts anhaben können. Um die 150 Klöße am Sonntag muss die Küchenmann- schaft um Andrea Stübler zubereiten. Auf der Mittags-Speisekarte des Landgasthofes Mor- genthum dominieren die fränkisch-herzhaften Gerichte. Allerlei Kurzgebratenes hat die gelernte Köchin Andrea Stübler am Abend bereit. Dabei stechen das Tessiner Kä- seschnitzel hervor, besonders jedoch das Fetaschnitzel, als kleine Annäherung an die griechische Küche. Echte Haus- mannskost, wie zu Oma Gerdas Zeiten eben, steht an der Tafel im hellen Gastraum: Rippchen mit Sauerkraut, eine knusprige Grillhaxe, oder Königsberger Klopse und auch Kohlrouladen. In der kalten Jahreszeit finden die Schnitzel in jeder Vari- ation Anklang. Im Herbst und Winter ist auch die Zeit für Wild. Für Reh- und Wildschweinbraten sorgt Landwirt und HIRSCHBRATEN etwa 3 bis 4 Portionen Zutaten 750g Hirschkeule 1 Bund Suppengrün 2 Zwiebeln 100ml Wasser ½ l Rotwein 6 Wacholderbeeren 6 Pfefferkörner 3EL Öl 100ml Gemüsebrühe 3EL Cassis Salz, Pfeffer Zubereitung Marinade aus kleingeschnittenem Suppengrün, Zwiebeln, 100ml Wasser, Rotwein, Wacholder und Pfefferkörner herstellen. Fleisch darin 24 Stunden einlegen. Fleisch trockentupfen, Marinade durchsieben, Gemüse aufheben. Fleisch in 3EL Öl anbraten, Gemüse zugeben, mit Marinade und Gemüsebrühe ablöschen und 1 bis 2 Stunden zugedeckt schmoren lassen. Wenn das Fleisch gar ist, dann warmstellen, Fond durchsieben und evtl. Brühe nachgießen. Cassis zugeben, nach Belieben Sahne zugeben und mit Stärke (Stärke und 2 EL kaltes Wasser verrühren) abbinden und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Dazu passen Klöße, Apfelrotkohl und Preiselbeeren. REZEPT ZUM NACHKOCHEN Jäger Werner Morgenthum. Rindfleisch und Tafelspitz mit Meerrettich, Grillhaxen oder gekochtes Eisbein signalisie- ren die Kirchweihzeit im Herbst. In den beiden Gaststuben finden 75 Gäste Platz, nochmal so viele Plätze hält der Biergarten in der Freiluftsaison bereit. Dann gilt die spezielle Biergarten-Speisekarte, mit noch mehr Brotzeiten aller Art, Salaten in vielen Variatio- nen und auch kleinen Gerichten. „Denn im Sommer muss es fix gehen“, stellt Andrea Stübler fest. Schnell sein heißt es auch für die Gäste in der Biergartensaison. Vor allem größeren Gruppen ist eine rechtzeitige Tischreservierung angeraten, erfreut sich doch der Biergarten mit seinen dichten Hecken und Bäumen einer großen Beliebtheit. Zumal nach der Anfahrt, etwa mit dem Fahrrad, ein rotes Eller-Bräu aus der gleichnamigen Brauerei aus dem Un- tersiemauer Ortsteil Birkach so richtig gut schmeckt. Der kleinen Familienbrauerei ist der Landgasthof Morgenthum verwandtschaftlich verbunden. Oma Gerda Morgenthum kochte noch auf einem Herd mit Holzfeuerung. Ein kleiner elektrischer Herd ergänzte die Küchenausstattung. Sie gab die Rezepte weiter. Der Land- gasthof Morgenthum erweiterte 1996 um zwölf Fremden- zimmer und das Anwesen erfuhr eine umfassende Reno- vierung. Drei Jahre später nahmen sich die Handwerker der Gasträume, den Toiletten und der Küche an. Wirtshauskultur gelebt wird im Landgasthof Morgenthum, wenn sich regelmäßig Stammtische und Kartrunden zum Diskutieren und Kartenspielen treffen. Im Juli findet ein Musikantentreffen im Biergarten statt: Die Spielleute musi- zieren dabei auf der diatonischen Handharmonika. Kontakt und Info Landgasthof Morgenthum Lauterbergstraße 2 96487 Dörfles-Esbach Telefon: 09561 54259 info@landgasthof-morgenthum www.landgasthof-morgenthum.de Geöffnet Montag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag ab 17Uhr Sonntag 11:30 bis 14:30 Uhr und ab 17Uhr 18 19 AUSGABE 07 | 11.2018 AUFGETISCHT AUFGETISCHT
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