+pol-ausgabe-15-2024

In Creidlitz renaturiert der Entsorgungs- und Baubetrieb einen Teil des Hambachs. 45 Meter schadhafte Verrohrung werden entfernt. Eine Projektarbeit der Hochschule Coburg zeigt Möglichkeiten auf. Der Hambach im Coburger Stadtteil Creidlitz gehört zu den kleinen, kurzen und unscheinbaren Bachläufen in Coburg. Etwa zwei Kilometer ist das Gewässer dritter Ordnung lang. Auf der kurzen Strecke zwischen der Quelle im Hambachgrund und der Mündung in die Itz „erduldet“ der Hambach mehrere Wandlungen: vom unberührten Naturparadies über den kanalisierten Wasserabfluss bis hin zum verrohrten und nicht mehr sichtbaren Wasserlauf. Zumindest am Ende des Hambachgrunds soll dem Bach wieder mehr Platz gegeben und er aus dem engen Korsett der Betonröhren befreit werden. Dazu gibt es eine Projektarbeit von Nina Carra und Nicolas Krines. Die beiden studieren im zweiten Mastersemester des Studiengangs „Ressourceneffizientes Planen und Bauen“ an der Hochschule in Coburg. Die Wassergruppe des Projekts Green Deal für Coburg wollte mit geringem Aufwand etwas gegen die Auswirkungen des Klimawandels tun. Der Hambach ist ein Gewässer dritter Ordnung und wird vom Coburger Entsorgungs- und Baubetrieb (CEB) unterhalten. Am Ende des Hambachgrunds verschwindet der Bach auf einer Strecke von etwa 45 Metern in einer Betonröhre. Danach kommt er wieder ans Tageslicht, um nach einer kurzen Strecke bis hinter die Straße Hahnwiese in Creidlitz wieder verrohrt zu sein. Einige Rohre am Ende des Hambachgrunds sind eingebrochen. Katarzyna Petzold, Hauptabteilungsleiterin Straßen und Gewässer beim CEB, forciert den ökologischen Ausbau des Bachs. Warum und wann der Hambach dort teilweise verrohrt und die Bachsohle und -ufer auf weiten Strecken mit Pflastersteinen befestigt wurden, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. „Ebenso die Funktion der beiden Schächte ist rätselhaft“, sagt Heino Häfner vom CEB. Vor den Häusern von Creidlitz soll der Hambach mehr Platz bekommen, Windungen sollen die Fließgeschwindigkeit reduzieren und Flächen für Überflutungen geschaffen werden. „So können wir vermeiden, dass das Wasser bei Starkregen zu schnell abfließt“, sind sich Katarzyna Petzold und Heino Häfner einig. Am oberen Teil des Hambachgrunds ist die Natur seit einem halben Jahrhundert völlig unberührt. Das Gelände gehört dem Coburger Landesbund für Vogelschutz. Der Hambachgrund wurde 2006 von der langjährigen Besitzerin, Annemarie Seidel, in eine LBV-eigene Stiftung (Stiftung Seidel-Hambach) überführt, um das Tal in seiner Ursprünglichkeit zu erhalten. CEB renaturiert den Hambach in Creidlitz Platz für den Hambach Der Hambachgrund bei Creidlitz ist ein Naturparadies, weiß Heino Häfner vom Coburger Entsorgungs- und Baubetrieb PLATZ FÜR DEN HAMBACH 14 15 | 06.2024

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