+pol-ausgabe-15-2024

Neuer Trinkwasser- hochbehälter in Cortendorf Im Herbst nächsten Jahres soll ein neuer Hochbehälter im Coburger Stadtteil Cortendorf in Betrieb gehen. Markus Fleischmann, SÜC-Abteilungsleiter Gas-/ Wassernetz, und Bautechnikerin Anne Wutschka – sie betreut die Hochbauprojekte bei der SÜC – erklären die Hintergründe. HIER STEHT DIE RUBRIK TRINKWASSERVERSORGUNG Herr Fleischmann, warum baut die SÜC einen weiteren Wasserbehälter in der Stadt? Markus Fleischmann: Aktuell haben wir 14 Hochbehälter im Versorgungsgebiet. Für die Versorgung der unteren Höhenlage Coburgs, zwischen Neuses und Creidlitz, dienen die zwei größten. Der Erste der beiden wurde 1914 am Plattenäcker, der Zweite 1957 an der Nordlehne gebaut. Aufgrund des Alters müssen wir uns mit der Sanierung der Behälter beschäftigen. Damit die Wasserversorgung im Sanierungsfall weiterhin reibungslos funktioniert, ist dieser neue Behälter für die Redundanz notwendig. Ein weiterer Grund ist die Erhöhung der Speicherkapazität. Trotz sinkendem Wasserbedarf im Jahresdurchschnitt erleben wir immer wieder neue Rekorde in der Tagesabgabe in Trocken- und Hitzeperioden. Da die Empfehlung der Speicherung einer Tagesabgabe entspricht, dient die Erhöhung der vorgehaltenen Trinkwassermenge auch der Versorgungssicherheit. Frau Wutschka, wie viele Kubikmeter Wasser wird der neue Behälter fassen? Anne Wutschka: Wir haben dort zwei Kammern, die jeweils 1.500 Kubikmeter Trinkwasser aufnehmen können. Eine Kammer fasst also genauso viel, wie das Sprungbecken im Coburger Freibad. Das ganze letzte Jahr waren Baumaßnahmen in der Gärtnersleite zu beobachten. Hatte das etwas mit dem Behälterbau zu tun? Markus Fleischmann: Ja, wir haben das letzte Jahr genutzt, um das Trinkwassernetz für den neuen Hochbehälter vorzubereiten. Hierzu wurde vom Wasserwerk in der Cortendorfer Straße eine fast 1.000 Meter lange Rohrleitung verlegt. Dieses Rohr, aus duktilem Grauguß, hat einen Durchmesser von 40 Zentimetern. Gleichzeitig bauten wir einen Anschluss an das Kanalnetz, um den Behälter beispielsweise zur Wartung und Reinigung entleeren zu können. Bei dieser Gelegenheit haben wir auch eine neue Versorgungsleitung für die Gärtnersleite unter die Erde gebracht. Die Leitungsbaumaßnahme konnten wir vor einigen Wochen mit der Einbindung in unser Leitungsnetz abschließen. Als diese neue Rohrleitung angeschlossen wurde, war das Wasserwerk in Cortendorf eine ganze Woche außer Betrieb. Das haben die Menschen gar nicht bemerkt. Wie aber funktionierte die Wasserversorgung in dieser Zeit? Markus Fleischmann: Während dieser Tage wurde das Wasser direkt aus den 14 Tiefbrunnen der SÜC an unsere Kunden verteilt. Dieses sogenannte Rohwasser erfüllt auch unaufbereitet alle Vorgaben der Trinkwasserverordnung. Im Wasserwerk fließt unser Coburger Trinkwasser durch Kalkfilter und wird entsäuert. Auf Dauer würde das saure Wasser die Leitungen angreifen, diese eine Woche Rohwasser ist aber unproblematisch. Die Abschaltung war unter anderem mit dem Gesundheitsamt abgesprochen. Auch dass die SÜC währenddessen keine Notversorgung für die Fernwasserversorgung Oberfranken hätte leisten können, wurde nach Kronach gemeldet. Es war übrigens in den vergangenen 40 Jahren das erste Mal, dass das Wasserwerk für diese Dauer den Betrieb einstellen musste. 28 15 | 06.2024

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