HIER STEHT DIE RUBRIK 22 16 | 11.2024 MODERNISIERUNG ELEKTRISCHER BESTANDSANLAGEN Im Laufe der Jahre ist die Elektroinstallation in Wohnungen und Häusern Veränderungen unterworfen. Mehr Steckdosen, mehr elektrische Geräte kommen hinzu. Allein im dritten Quartal dieses Jahres waren etwa 714.000 Balkonkraftwerke in Deutschland in Betrieb. 2023 waren es insgesamt knapp 350.000 Balkonkraftwerke. Das ist mehr als das Dreifache im Vergleich zum Vorjahr 2022 und damit der größte Zubau seit 2018. Balkonkraftwerke, auch Mini-PV-Anlagen, Plug-in-PV oder Stecker-Solargeräte genannt, wandeln Sonnenenergie in Strom um. Im Jahr 2024 beschlossen Bundestag und Bundesrat das „Solarpaket 1“, mit dem die Grenze für die maximale Einspeisung von 600 Watt auf 800 Watt erhöht wurde. Angesichts gestiegener Energiekosten, aber auch wegen eines größeren Bewusstseins für den Klimaschutz boomen kleine und große Photovoltaikanlagen. „Die meisten Leute vergessen aber, ihre Elektroinstallation zu Hause den geänderten Bedingungen anzupassen“, stellt Stefan Stirtzel fest. Der Elektromeister und stellvertretende Obermeister der Elektroinnung Coburg kennt aus eigener Erfahrung die Defizite in vielen Häusern. In Coburg gibt Modernisierung elektrischer Bestandsanlagen es einen großen Bestand an alten Häusern. Während die Zahl der elektrischen Geräte und Verbraucher im Laufe der Zeit gestiegen ist und mehr elektrische Leistung aus dem Netz gezogen wird, sind oft noch alte und damit zu schwache Leitungen verbaut. Mitunter sollen alte Schraubsicherungen ein komplettes Stockwerk absichern. Eine latente Brandgefahr schlummert in vielen Altbauten. „Aber es gibt sie noch, die alten Zähler, die in einem Holzkasten im Treppenhaus neben schwachen Schraubsicherungen eingebaut sind.“ Auf solche mittlerweile altertümlichen und nicht ungefährlichen Installationen stoßen Stefan Stirtzel und seine Elektrikerkollegen immer wieder. Vorgeschrieben sind heute ausreichend große Zählerschränke, die auch nicht mehr im Treppenhaus angebracht werden dürfen. Sollte es zu einem Kurzschluss und Feuer kommen, wäre dann der Fluchtweg blockiert. Auch Aluminiumkabel sind noch immer in Betrieb. Kupfer ist das Material erster Wahl bei Elektroinstallationen. Wenn dennoch Aluminium für Elektrokabel und -installationen verwendet wurde, lag das meist an Kostengründen. „Besonders wer ein E-Auto mit Strom vom eigenen Dach laden will, eventuell einen Batteriespeicher aufgestellt hat und vielleicht Aus alt mach neu: Oben ist die historische Bestandsanlage zu sehen, rechts ihre modernisierte Nachfolgerin
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