Pluspol-Ausgabe-16-2024

DYNAMISCHER STROMTARIF Smart und flexibel: Der dynamische Stromtarif der SÜC Mit dem Jahreswechsel bietet die SÜC einen neuen Stromtarif an: „veste.strom.dynamisch“ wird zum 1. Januar 2025 eingeführt. Damit können die Kunden der Coburger Stadtwerke die Höhe ihrer Stromrechnung direkt beeinflussen und Geld sparen. „Aber der dynamische Stromtarif allein, bei dem jeder sein eigener Einkäufer von elektrischer Energie ist, garantiert nicht automatisch eine geringere Stromrechnung“, sagt Stephanie Kramer. Die Hauptabteilungsleiterin Energiewirtschaft, Vertrieb und Marketing der SÜC weist auf die Risiken hin, die sich durch den täglich börsennotierten und damit wechselnden Preis ergeben können. Darüber hinaus sind einige technische Voraussetzungen nötig und – ganz wichtig – das Verbrauchsverhalten sollte sich der Preisentwicklung an der Strombörse anpassen. Regenerative Energieerzeugung – Windräder und Solaranlagen – haben an der Stromproduktion einen wachsenden Anteil. Das führt zu schwankenden und mitunter niedrigeren Börsenpreisen. Bislang profitieren Verbraucher nicht direkt von diesen niedrigeren Preisen. Die normalen Stromtarife bestehen aus einem fix vereinbarten Grundpreis in Euro pro Jahr und einem festen Arbeitspreis in Cent pro Kilowattstunde. Der Energieanteil am Arbeitspreis eines Standardtarifs wird beim dynamischen Stromtarif durch einen stündlich variablen Börsenpreis in Cent pro Kilowattstunde ersetzt. Strom wird an der Börse gehandelt und der Preis variiert je nach Angebot und Nachfrage von elektrischer Energie. In den ganz frühen Morgenstunden und mittags ist der Börsenpreis je Kilowattstunde in der Regel niedriger als am Morgen und am Abend. Bei hoher Stromproduktion im europäischen Netz und geringer Nachfrage sind die Preise niedrig, steigt die Nachfrage nach Strom, steigen auch die Preise. Die Idee hinter dem dynamischen Stromtarif: Ist der Börsenpreis niedrig, können Wärmepumpe, E-Fahrzeug, privater Stromspeicher sowie Waschmaschine und Wäschetrockner preisgünstiger betrieben werden. Wer hohe und zeitlich flexible Verbräuche hat, kann mit einem dynamischen Stromtarif Geld sparen. Wer seinen Stromverbrauch also dem tagesaktuellen Marktgeschehen anpasst, kann gewinnen, ist allerdings auch komplett der Marktentwicklung ausgesetzt. Die Preise an der Strombörse können nämlich auch steigen. Jeden Tag um 13 Uhr werden die Strompreise vom zentraleuropäischen Spotmarkt festgelegt (European Power EXchange – EPEX SPOT). Am Spotmarkt wird noch gehandelt, kurz bevor der Strom benötigt wird. Das bedeutet, dass die SÜC als Stromanbieter einen Tag vor der Lieferung des Stroms die Preise für die Stunden des nächsten Tages kennt und bekanntgibt: Die Informationen gibt es im Kundenportal der SÜC und in der App „Coburg erLeben“. Damit sich der dynamische Stromtarif auszahlen kann, ist zuerst ein intelligentes Messsystem (iMSys) beim Kunden nötig. Der Stromverbrauch wird mit einen Smart Meter Gateway alle 15 Minuten erfasst und über Mobilfunk an die SÜC übermittelt. Dazu muss auch eine externe Mobilfunkantenne montiert werden. Im Kundenportal der SÜC sowie mit der App „Coburg erLeben“ werden Stromverbrauch und -preis gegenübergestellt. Die SÜC kümmert sich als grundzuständiger Messstellenbetreiber um den Einbau. Beim dynamischen Stromtarif gibt es keinen monatlichen Abschlag und keine Jahresverbrauchsabrechnung mehr. Monatlich erhält der Kunde eine Abrechnung. Dynamische Tarife setzen sich aus dem festen Grundpreis pro Jahr, dem stündlich variablen Börsenpreis und den Kosten für Energieeinkauf, Service, Vertrieb sowie Umlagen, Abgaben und Steuern pro Kilowattstunde zusammen. Der Dynamische Stromtarif ist monatlich kündbar. 8 16 | 11.2024

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