Pluspol-Ausgabe14-2023

JUBILÄUM STADTBUSSE 14 | 09.2023 29 Große Veränderungen stehen in den folgenden Jahren an. So ist die Werkstatt des Verkehrsbetriebs in der früheren Kokerei des ehemaligen Gaswerks untergebracht. Diese behelfsmäßige Lösung endet mit einem neuen Busbetriebshof in der Ernst-Faber-Straße. Nach zwei Jahren Planung und Bauzeit geht der neue Betriebshof im Mai 1958 an den Start. 39 Jahre lang dauert diese Ära. Am 30. Juni 1997 endet dieses Kapitel mit dem Verkauf des Geländes an die Firma Brose. An der Bamberger Straße haben die Stadtbusse auf dem Gelände der SÜC seither Depot und Werkstatt. Das Liniennetz wächst und wächst. Von 1951 an fahren die Stadtbusse nach Wüstenahorn, 1959 kommt das Viertel auf dem Judenberg hinzu, 1964 der Ketschendorfer Hang, 1966 und 1967 der Lauersgraben und der Heimatring, 1971 der Ahorner Gemeindeteil Eicha sowie Lautertal-Unterlauter und ein Jahr später der Coburger Stadtteil Beiersdorf. Bei den ersten Fahrten nach Wüstenahorn und Eicha sind die Busse mit Girlanden geschmückt. Eine Zäsur folgt am 28.11.2003. Ist der Coburger Marktplatz bis dahin der zentrale Knotenpunkt und Umstiegsplatz gewesen, fährt auf der Linie 7 der letzte Bus vom Marktplatz nach Scheuerfeld. Josef Grawisch sitzt am Steuer und beginnt um 15:55 Uhr die Fahrt. Schon als der Motor läuft, bauen der Leiter der SÜC Bus und Aquaria GmbH, Raimund Angermüller und Mitarbeiter ein erstes Haltestellenschild ab. Der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) am Bahnhof und der Rendezvousplatz am Landestheater sind nun die Herzstücke des Coburger Busverkehrs. Seit einigen Jahren sind die Stadtbusse unter der Woche bis zum Bahnhof von Rödental unterwegs, sonntags geht es in die Rosenau. Auch die Veste oder der Goldbergsee sind mit den Stadtbussen gut zu erreichen. Daneben gibt es unter anderem den Parkund-Ride-Verkehr bei den Open Air-Konzerten im Sommer. Der technische Fortschritt macht vor den Omnibussen nicht halt. Um die Schadstoffbelastung in den Gassen der Coburger Innenstadt zu senken, waren von 2001 bis 2022 bis zu 16 Erdgasbusse im Einsatz. Nach und nach erfolgt nun die Umstellung auf Busse mit Elektromotor. Zur Seite absenkbare Busse und erhöhte Bordsteine an den Haltestellen erleichtern das Ein- und Aussteigen. An den elektronischen Anzeigen der Haltestellen ist die Ankunft des Wagens auf die Minute genau zu sehen. In diesem Jahr wurde das elektronische Ticket via App eingeführt. 75 Jahre nach der Geburt des Stadtbusverkehrs ist der ÖPNV erwachsen geworden und wird den Anforderungen der Mobilitätswende im Nahverkehr gerecht. Busflotte am Anger früher und heute: Zwischen beiden Fotos auf dieser Seite liegen mehr als 70 Jahre.

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