DIGITALE HEIZKOSTENABRECHNUNG Am 22. Oktober 1854 geht die Holzgasanstalt „Vor dem Ketschentor“ am heutigen Schillerplatz in Coburg in Betrieb. Das Holzgas dient damals in erster Linie der Straßenbeleuchtung. Die alten Ölfunzeln werden abgebaut und Gaslaternen erhellen die Straßen. Auch das flackernde gelbliche Gaslicht ist längst verschwunden. 170 Jahre später sind es knapp 12.000 elektrische Lampen, die von der E-Abteilung der SÜC in Coburg installiert und gewartet werden. Nicht nur in der Vestestadt sorgt die SÜC für Licht auf Straßen, Wegen und Plätzen. Auch in Dörfles-Esbach, Grub am Forst, Großheirath, Seßlach, Weitramsdorf, Lautertal und Mitwitz im Landkreis Kronach sind die Monteure der SÜC im Auftrag der Gemeinden unterwegs. Seit einigen Wochen arbeiten Elektromeister Mario Röder und seine Kollegen in Dörfles-Esbach. Dort tauschen sie die bislang verwendeten Natriumdampflampen gegen moderne LED-Leuchten aus. Zum einen sparen die LED-Laternen Strom, zum anderen können sie mit der richtigen Einstellung weniger schädlich für Insekten sein. Allein in Coburg werden jedes Jahr 1,9 Millionen Kilowattstunden Strom für die Beleuchtung der öffentlichen Straßen und Wege verbraucht. „Straßenbeleuchtung ist heute weit mehr als das Licht ein- und auszuschalten“, sagt Elektromeister Mario Röder. LED-Lampen, gepaart mit modernster Sensor- und Steuerungstechnik, eröffnen eine Vielzahl von Möglichkeiten. So kann zukünftig die Farbtemperatur des Lichts verändert werden. Weiß ist heller und wirkt kälter, gelbliches Licht dagegen wird als wärmer und angenehmer empfunden. Diese unterschiedlichen Farbtemperaturen werden für den aktiven Insektenschutz verwendet. „Für die kalte Jahreszeit können wir schon jetzt einen Teil der Lampen mit wärmeren Licht einstellen. Dann ziehen sie weniger Insekten an. In der kalten Jahreszeit fliegen weniger Insekten, dann können wir eine höhere Farbtemperatur des Lichts wählen“, erklärt Röder. Moderne Straßenlaternen können mit der entsprechenden Sensorik zu intelligenten Leuchten werden. Umgebungshelligkeit, Bewegungen, die Anzahl von Autos und Passanten, Geräusche und Regen, das alles erfasst und setzt die Lampe in die eingestellte Lichtintensität um. So ist es möglich, dass bei Regen die Laternen eine andere Lichtverteilung einstellen, „damit der nasse Asphalt Autofahrer weniger blendet“. Werden Autos, Radler und Fußgänger vom Sensor erfasst, kann das Licht „mitlaufend“ geregelt werden. Wo sich etwa der Fußgänger aufhält , ist die Beleuchtung des Weges heller. Zudem kann der Sensor einer Laterne die benachbarten Leuchten ansteuern. Ist die entsprechende Technik vorhanden, können Mario Röder und seine Kollegen einzelne Straßenlaternen auch via Internet von der Werkstatt auf Vom Holzgas zur LED: Wir beleuchten Coburg STRASSENBELEUCHTUNG 10 16 | 11.2024
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