Pluspol-Ausgabe14-2023

„Man ist nur so gut wie sein Team“ Zum Jahreswechsel wird Franz-Josef Loscar Chef von SÜC und CEB. FÜHRUNGSWECHSEL 18 14 | 09.2023 Franz-Josef Loscar wird neuer Chef des SÜC-Konzerns. Ab 1. Januar 2024 wird er die Geschäfte der Städtische Werke Überlandwerke Coburg GmbH, der SÜC Energie und H2O GmbH sowie der SÜC Bus und Aquaria GmbH leiten. Daneben wird er den Vorstandsposten des Coburger Entsorgungs- und Baubetriebs (CEB) übernehmen. Wilhelm Austen wird seinen Nachfolger bis Ende März 2024 im Amt begleiten, ehe er nach neun Jahren an der Führungsspitze von SÜC und CEB in den Ruhestand geht. Bereits Mitte Juli war der gebürtige Rosenheimer beim Betriebsfest von CEB, SÜC und süc//dacor in Coburg. Dabei setzte sich der 42-Jährige ans Schlagzeug und spielte mit der SÜC-Werkskapelle zur Überraschung aller den Coburger Marsch. Herr Loscar, Sie machten einen sehr konzentrierten und etwas angespannten Eindruck, als Sie beim Betriebsfest am Schlagzeug saßen. Franz-Josef Loscar: Das ist richtig. Zum einen habe ich seit zehn Jahren kaum mehr Schlagzeug und Congas oder Bongos gespielt. Da fehlt mir die Zeit. Wenn man ernsthaft Musik machen will, ist ein gewisses Maß an Disziplin nötig. Zum anderen habe ich weniger Blas- und Marschmusik gespielt als Rock, Pop und Soul. Der Coburger Marsch war schon eine Herausforderung. Sie kommen von den Gemeindewerken Ismaning, einem Versorgungsunternehmen mit rund 80 Mitarbeiter*innen vor den Toren Münchens, nun nach Coburg. Was waren die Gründe für den Wechsel von Oberbayern nach Oberfranken? Franz-Josef Loscar: Da gibt es mehrere Faktoren. Die vergangenen zwei bzw. drei Jahre haben gezeigt, wie wichtig die strategische Arbeit in einem Versorgungsunternehmen ist. Es ist wichtig, als Versorger den Kund*innen etwas Ordentliches bieten zu können, nämlich günstige Preise und eine hohe Versorgungssicherheit. Dieser strategische Ansatz ist in Coburg und im SÜC-Konzern weitaus größer als in Ismaning. Dort bin ich als Leiter der Gemeindewerke sehr stark ins operative Geschäft eingebunden. Die Zusammenarbeit mit vielen Partnern bestimmt dort das Tagesgeschäft. Ein weiterer Grund für den Wechsel nach Nordbayern ist die Perspektive, dass in Coburg eventuell ein neues Hallenbad gebaut wird. In Ismaning habe ich mehr als zwei Jahre ein Schwimmbad saniert und von Baumängeln befreit und freue mich darauf meine Erfahrungswerte in Coburg in ein Neukonzept mit einbringen zu können. Sie sagen, als Versorgungsunternehmen müsse man den Kund*innen neben der Sicherheit auch günstige Preise bieten. Die Energiepreise sind aber im vergangenen Jahr stark gestiegen. Franz-Josef Loscar: Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sind der Energiemarkt und besonders die Gasversorgung ziemlich durcheinander gewirbelt worden. Aber die Märkte haben sich inzwischen wieder beruhigt, das russische Gas konnte durch andere Lieferländer ersetzt werden. Die Energiepreise werden im nächsten Jahr wieder sinken. Dieses Jahr ist eine Durststrecke. Sicher ist auch, dass es einen physischen Gas- und Stromausfall nicht geben wird. Ein Blackout oder eine Gasmangellage waren 2022 durchaus eine reale Gefahr. Ist die Eigenerzeugung elektrischer Energie ein realistischer Ausweg von Abhängigkeiten? Das würde auch einen Strategiewechsel bedeuten – weg vom Verkauf und von der Verteilung hin zu mehr Stromproduktion.

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