(vom 22.09.2023) Als Herzstück der Stromversorgung im Mittelspannungsnetz der SÜC gilt das Schalthaus in Coburg-Neuses. An drei Leistungstransformatoren wird der Strom vom Umspannwerk Coburg der Bayernwerk AG in unser Netz eingespeist bzw. rückgespeist, sofern Überschüsse entstehen. Nach mehr als 70 Jahren Betriebsdauer wurden Gebäude und Technik jetzt komplett erneuert.
In den letzten Jahren verzeichnen die Coburger Stadtwerke in ihrem Netzgebiet einen rasanten Anstieg an Photovoltaikanlagen. Durch diesen Netzausbau mit zunehmender Einspeisung der Energie aus den erneuerbaren Quellen steigt die Kurzschlussleistung im vorgelagerten 110 kV-Netz. Dementsprechend muss auch die 20 kV-Schaltanlage ausgelegt sein. „Das bisherige Schalthaus aus den 1950er Jahren konnte die technischen Anforderungen nicht länger erfüllen“, erklärt SÜC-Geschäftsführer Wilhelm Austen.
Beginnend im März 2022 hat die SÜC innerhalb eines dreiviertel Jahres deshalb ein neues Schalthaus in Coburg-Neuses aus dem Boden gestampft und mit modernster Technik ausgestattet. Dietmar Benkert, bei der SÜC verantwortlich für die Elektrizitätsversorgung, weiß um den immensen Installationsaufwand. „Rund um den Alt- und den Neubau haben wir unter anderem 18 Kilometer Mittelspannungskabel verlegt.“
Im Neubau gewährleisten zwei Schaltanlagen und drei Transformatoren auch für die nächsten Jahrzehnte eine sichere und zuverlässige Stromversorgung für Coburg und das Umland. In Verbindung mit dem Schalthaus Schweighof können die großen Mengen regenerativ erzeugten Stroms der Langen Berge nun ohne Einbußen der Spannungsqualität in die höhere Spannungsebene transportiert werden, ohne dass eine Abschaltung von Solar- und Windparks erfolgen muss.
In das Projekt hat die SÜC knapp 10 Millionen Euro investiert. „Wir konnten den Bau vorwiegend mit Unternehmen aus der Region realisieren und damit die heimische Wirtschaft stärken“, freut sich Austen.
Das alte Schalthaus wurde schließlich im Mai 2023 nach mehr als 70 Jahren Einsatz endgültig vom SÜC-Netz getrennt.
zurück