(vom 03.08.2018) Neun fränkische Stadtwerke aus Baiersdorf, Bamberg, Bayreuth, Coburg, Erlangen, Forchheim, Fürth, Neustadt bei Coburg und Rödental stellen die Weichen für die Zukunft und setzen auch bei den Themen Energiewende und Digitalisierung auf regionale Zusammenarbeit.
Mit der „Frankenmetering GmbH & Co. KG“ haben die Unternehmen eine gemeinsame Gesellschaft gegründet, mit dem sie den Einsatz intelligenter Messsysteme in Franken vorantreiben werden.
Auch die Zukunft der Energiewelt wird zu großen Teilen digital sein: Statt der schwarzen Stromzähler erfassen künftig intelligente, voll digitale „Smart Meter“ die Energieverbräuche. Die Bundesregierung sieht in der Digitalisierung einen essentiellen Baustein für das Gelingen der Energiewende und hat deshalb den Betrieb von Energiezählern gesetzlich neu geregelt. Mit intelligenten Messsystemen soll die sichere und standardisierte Kommunikation in den Energienetzen der Zukunft ermöglicht werden. Politisches Ziel ist der Aufbau eines flexiblen Energieversorgungssystems, bei dem in erster Linie wetterabhängig erzeugter Strom aus erneuerbaren Energien verbraucht wird. Für die Steuerung des Systems werden Informationen über Erzeugungs- und Verbrauchssituationen benötigt, die in intelligenten Energienetzen mit intelligenten Messsystemen erhoben werden.
Das so genannte Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) macht klare Vorgaben für den Ausbau intelligenter Messsysteme und moderner Messeinrichtungen: Die Verantwortung für den Einbau der intelligenten Zähler, die Datenverwaltung und die Datensicherheit hat die Bundesregierung per Gesetz den sogenannten grundzuständigen Messstellenbetreibern übertragen. Das ist im Regelfall der Verteilnetzbetreiber und somit das örtliche Stadtwerk.
Kooperationen als Erfolgsfaktor
Aufgrund energiepolitischer Rahmenbedingungen und technologischer Entwicklungen wird die Energieversorgung zunehmend komplexer – und teurer. Um für die Kunden unnötige Preissteigerungen zu vermeiden sind Kooperationen in der Energiewirtschaft unverzichtbar. Gerade die neuen energiepolitischen Vorgaben sind mit großen Investitionen und hohem personellem Aufwand verbunden. Die fränkischen Stadtwerke haben erhebliches Kostensenkungspotenzial identifiziert, wenn sie der Einbauverpflichtung der „Smart Meter“ gemeinsam nachgehen – statt jeder für sich. Deshalb werden nach einem Vorprojekt, moderiert durch BCS Business Concepts & Services AG, ab sofort die sensiblen Aufgaben in der Frankenmetering gebündelt: „Die Daten unserer Kunden sollen absolut sicher sein und nicht in fremde Hände gelangen“, so die einhellige Meinung der Gründungsgesellschafter. Zudem würden durch die Gründung des Kooperationsunternehmens Arbeitsplätze in der Region gesichert.
Geschäftsführer der Kooperationsgesellschaft sind Mathias Reznik, zugleich Prokurist und kaufmännischer Bereichsleiter der Stadtwerke Forchheim, sowie Dietmar Benkert, Prokurist und Hauptabteilungsleiter Elektrizität der SÜC Coburg. Das Konzept der Frankenmetering sieht vor, dass die vielfältigen Aufgaben auf die beteiligten Unternehmen verteilt und Kosten durch einen gebündelten Einkauf gesenkt werden. Damit setzt das Unternehmen ein Kooperationsmodell fort, wie es zwischen den fränkischen Stadtwerken schon seit Jahren erfolgreich bei der Beschaffung von Strom und Gas gelebt wird: Die meisten Frankenmetering-Gesellschafter sind auch Mitglied in den Beschaffungskooperationen enPlus, der Regnitzstromverwertung AG (RSV) und der Hexakon.
Die Gesellschafter der Frankenmetering GmbH im Überblick (alphabetisch sortiert): Stadtwerke Baiersdorf, Stadtwerke Bamberg Energie- und Wasserversorgungs GmbH, Stadtwerke Bayreuth GmbH, SÜC Energie und H2O GmbH (SÜC Coburg), Erlanger Stadtwerke AG, Stadtwerke Forchheim GmbH, infra fürth gmbh, SWN Stadtwerke Neustadt GmbH (Neustadt bei Coburg), Stadtwerke Rödental.
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