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DIE DURCHWACHSENE SILPHIE SCHÜTZT GRUND­WASSER UND BODEN

(vom 12.11.2019)

Weniger Nitrat im Trinkwasser

Neben der Straße von Rödental nach Neustadt bei Coburg leuchtet im August ein Feld intensiv gelb. Gegenüber des Fischbacher Teiches stehen dort fast mannshoch die Pflanzen, die signalgelben Blüten wiegen sich im sanften Wind. Ein hölzerner Aussichtsplatz gibt einen Hinweis auf die endgültige Höhe der Pflanzen. Ausführlich ist es auf den drei Informationstafeln zu lesen: Auf dem Feld beim Neustadter Stadtteil Haarbrücken baut Landwirt Holger Gundermann die Durchwachsene Silphie an. Die Pflanze aus der Familie der Korbblütler wird bis zu drei Meter hoch.

Die durchwachsene Silphie ist hierzulande nach und nach auf immer mehr Feldern zu sehen. Sie kann als Futter- und Energiepflanze anstelle von Mais genutzt werden, und das mit einigen Vorzügen gegenüber diesem. Der Anbau der mehrjährigen Pflanze kann die Nitratmenge im Trinkwasser verringern. Für die SÜC der Grund, dieses Pilotprojekt finanziell zu fördern. Zwischen dem Neustadter Stadtteil Haarbrücken und Rödental betreibt die SÜC sieben Trinkwasser-Tiefbrunnen.

Die in Nordamerika beheimatete Pflanzenart ist eine ausdauernde Pflanze, die aufgrund ihrer großen Biomasseproduktion als Energiepflanze genutzt wird. Mindestens zehn Jahren lang kann die Pflanze mit der gelben Blüte regelmäßig geerntet werden. Die Mehrjährigkeit der Silphie hat gegenüber dem Mais den Vorteil, dass durch die Beschattung des Bodens durch die Blätter ab dem zweiten Anbaujahr keine Pflanzenschutzmittel mehr eingesetzt werden müssen. Un- oder Beikräuter, wachsen dann nicht mehr, verspricht zumindest der Anbieter der Pflanzen. Zudem wird die Erosion des Bodens weitgehend vermieden. Vor allem aufgrund ihrer Anpassung an trockene Standorte ist die Durchwachsene Silphie interessant. Anders als etwa Mais holt die Silphie ihre Feuchtigkeit nicht nur aus dem Boden, sondern speichert Feuchtigkeit auch in ihren Blattbechern.

Die am Stängel verwachsenen Blattpaare bilden kleine Becher, in denen sich Tau- und Regenwasser sammelt. Dieses Merkmal führt zu dem im englischen Sprachraum verbreiteten Namen cup plant, zu Deutsch „Becherpflanze“.

Nitrat ist eine Form des Stickstoffes und ein wichtiger Nährstoff. Jede Pflanze braucht Nitrat, um Eiweiß zu bilden. Zuviel Nitrat im Trinkwasser jedoch ist schädlich für den Menschen und muss im Bedarfsfall aufwändig entfernt werden. Die Fähigkeit Stickstoff aus dem Boden aufzunehmen ist bei Pflanzen unterschiedlich. Dauerkulturen wie die Silphie sind hier optimal. Sie speichern Nitrat in ihren Wurzeln und schützen damit das Trinkwasser, „und zwar das ganze Jahr“, so SÜC-Wassermeister Jürgen Kalb.

Die Pflanze wurzelt bis zu zwei Meter tief und bindet im Vergleich zum Mais deutlich mehr Stickstoff. Sie ist Humusbildnerin, fördert die Bodenbiologie und beugt Bodenverdichtung und der Auswaschung von Stickstoff ins Grundwasser vor. „Der Grundwasserschutz liegt auch mir als Landwirt am Herzen“, beschreibt Holger Gundermann seine Motivation für das Projekt.

Bei Kleingärtnern ist die Durchwachsene Silphie wegen ihres extensiven Anbaus und ihrer Langlebigkeit als Nutzpflanze beliebt. Ebenso bei Imkern, da der Korbblütler für Bienen und andere Insekten interessant ist. Silphie blüht von Juni bis September und damit in einer Zeit, in der Honigbienen nicht mehr allzu viel Nektar finden. Die jährlichen Honigerträge können mehr als 150 Kilogramm je Hektar betragen. Für Kaninchen, Meerschweinchen, Schafe oder Ziegen eignet sie sich auch als Grünfutter.

Das Silphie-Feld befindet sich im Trinkwasserschutzgebiet „Mönchröden“, aus dem rund 30 Prozent des Coburger Trinkwassers stammen. Auf etwa 200 Hektar pflegt die SÜC hier schon seit über 20 Jahren eine intensive Kooperation mit den Landwirten. In entsprechenden Verträgen ist geregelt, dass die SÜC Prämien auszahlt, wenn auf den Flächen am Ende des Jahres wenig Stickstoff im Boden zu finden ist und wenn man bestimmte Fruchtarten, wie zum Beispiel die Silphie, anbaut.

Diese Kooperationsflächen konnten übrigens aktuell um fast 100 Hektar im Einzugsbereich der Brunnen erweitert werden. Eine Investition in die Trinkwasserqualität der Zukunft.

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